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Postkarten von Valentin Müller

Valentin Müller ist ein Schweizer Fotograf und Filmer mit Wohnsitz in Chur. Seine atemberaubenden Landschaftsbilder sind ab sofort, als Postkarten, in unserem Shop erhältlich. Ich freue mich, dass ich Valentin ein paar Fragen stellen durfte, um mehr zu erfahren, wie seine Bilder entstehen.

Interview

Wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Irgendwie war die Kamera schon seit Kind auf ein treuer Begleiter von mir, ich bin früher viel BMX gefahren und im Winter Snowboard. Damals war der Fokus sehr auf die fotografierten und gefilmten Tricks gerichtet, viel weniger auf einen künstlerischen Aspekt. Der Sport brachte leider auch viele Verletzungen mit sich und so wurde das Fotografieren ein immer grösserer Teil meines Lebens, da ich trotzdem vor Ort sein wollte wenn meine Freunde Bike oder Snowboard fuhren. Irgendwann wurde mir klar, dass man mit Bildern Geschichten erzählen konnte und Emotionen wecken kann, ich denke das ist die Motivation, die mich heute am meisten antreibt.

Irgendwann wurde mir klar, dass man mit Bildern Geschichten erzählen konnte und Emotionen wecken kann, ich denke das ist die Motivation, die mich heute am meisten antreibt.

Valentin Müller

Wie gehst Du vor, wenn Du eine Szene fotografierst?
In der Landschaftsfotografie lass ich mich sehr stark von der Natur und von meiner Begeisterung leiten. Ich gehe gerne in die Natur, mit oder ohne Kamera. Wenn ich die Kamera dabei habe und mich etwas fasziniert versuche ich dies bestmöglich einzufangen, aber das ist in der Regel ein sehr spontaner Prozess.

In deiner Arbeit kombinierst Du oft Landschafts- und Sportfotografie. Gibt es eine besondere Herausforderung, die diese Kombination mit sich bringt?
Das birgt durchaus Herausforderungen, für mich ist diese Kombination eine Art die Königsdisziplin aus meinen zwei Leidenschaften. Beiden Motiven gerecht zu werden kann teilweise sehr anspruchsvoll sein. Oftmals ist dort wo die Natur oder der Bildausschnitt am schönsten ist nicht dort wo der Athlet seine beste sportliche Leistung zeigen kann. Da muss man manchmal sehr viele Kompromisse eingehen, ich bin dann immer sehr dankbar wenn ich mit talentierten Sportlern unterwegs sein darf, die ihr Können auch an etwas angepassten Umständen ästhetisch präsentieren können.

Welche Ausrüstung verwendest Du und gibt es ein bestimmtes Objektiv oder eine Kamera, die für deine Arbeit unverzichtbar ist?
Ich arbeite komplett auf Canon. Am liebsten arbeite ich natürlich mit meiner EOS R3, weil sie einfach an Qualität und Schnelligkeit unübertroffen ist. Wenn das Resultat optimal sein soll arbeite ich am liebsten mit den Festbrennweiten von Canon (24,35 und 85mm), der Charakter dieser Linsen und die grosse Blendenöffnung von 1.4 lassen viel Kreativität zu. Trotzdem entstehen extrem viele Fotos, welche mir persönlich viel bedeuten mit meiner kleinen Canon Powershot G7 X Mark III. Das ist die Kamera die ich wirklich immer dabei habe und halt auch dann vor Ort ist wenn man nicht mit der Absicht unterwegs ist, gute Fotos zu schiessen. Die Natur überrascht einen immer wieder von neuem und ich bin froh diesen kleinen treuen Begleiter immer dabei zu haben.

Was war die schwierigste oder gefährlichste Situation, die Du beim Fotografieren in der Natur erlebt hast, und wie hast Du sie gemeistert?
Da gäbe es mehr als nur eine Geschichte. In der Natur ist häufig das Wetter der Verursacher von etwas unbequemen Situationen. Ich war einmal im Schnee biwakieren mit meiner Kamera. Und obwohl ich mir aus Schnee ein tiefes Grab geschaufelt habe, welches mich vor Wind schützen sollte unterschätzte ich die Gewalt des Triebschnees. Ich wurde Nachts wach und bemerkte dass schon mehrere Zentimeter Schnee auf mir lagen und es immer mehr wurde. Ich musste das Unterfangen dann abbrechen und habe Nachts all meine Sachen gepackt und bin mit dem Splitboard im dunkeln zurückgelaufen. Die spuren vom Aufsteig waren alle verwindet und die Stirnlampe bot mir einen Lichtkegel von nur etwa 20 Metern. Zum guten Glück kannte ich das Terrain etwas und die Warnstufe für Lawinen war zu diesem Zeitpunkt nicht hoch. nach etwa 1h war ich am Pistenrand vom Skigebiet, da konnte ich dann ins Dorf fahren. Definitiv eine Geschichte, welche mir lernte dass man die Natur nicht herausfordern sollte.

Welches war dein spannendstes Erlebnis in den Bergen?
Für mich sind die Erlebnisse etwas ausserhalb der Komfortzone und weg von der grossen Menschenmenge diese, welche mir am meisten geben. Ich denke ein 3 tägiger Trip im Schnee mit zwei Freunden nur mit Biwaksack und den Tourenski ist sicher etwas was man nicht jeden Tag erlebt. Nach dem Touren nicht in die Wärme zu können und seine Sachen trocknen lassen ist definitiv nicht die komfortabelste Lösung, dennoch bleiben mir von diesem Unterfangen unglaubliche Erinnerungen an Vollmondnächte im Schnee, wunderschöne Sonnenaufgänge und gute Gespräche mit Freunden.

Gibt es noch einen Ort oder ein Motiv, den Du noch unbedingt fotografieren möchtest, aber noch nicht dazu gekommen bist?
Ich würde gerne in den Schweizer Alpen mal ein mehrtägiges Basislager errichten im Schnee und von da aus Tagestouren machen, weit weg von der Zivilisation. Es ist jedoch nicht immer leicht Leute zu finden die die Spontanität und Flexibilität haben um sich komplett einem mehrtägigen Wetterfenster anzupassen. Ausserdem muss man das irgendwie auch gerne machen.

Wenn Du deine Fotografie mit einem Lied oder einem Musikgenre beschreiben müsstest, welches wäre das und warum?
Schwierige Frage. Ich glaube es wäre der Song Dangervisit von Archive. Meine absolute Lieblingsband da sie ein gigantisches Spektrum an Musik abbilden und in ihren Konzeptalben zu einem grossen Ganzen vereinen, ausserdem erlebe ich diese Musik als sehr tiefgründig und emotional. Für mich widerspiegelt diese Musik die Vielfalt der Fotografie, die Fotografie ist für mich das Archivieren von Momenten und Emotionen und genau so wie in der Musik finde ich sollte jede Emotion und jedes Gefühl seine Daseinsberechtigung erhalten ob nun das angenehme oder unangenehme Gefühle sind. Hauptsache authentisch und nahbar, dass sollte gute Fotografie für mich sein.

Vielen Dank für deine Zeit und die Möglichkeit, Einblicke in deine fotografische Arbeit zu bekommen. Willst Du noch etwas hinzufügen?
Ich möchte mich bei dir Bedanken für das entgegengebrachte Vertrauen und die Wertschätzung gegenüber meiner Arbeit. Es freut mich sehr zu sehen, dass ich diese soeben genannten Momente mit und durch die Fotografie teilen kann. Und ich finde es schön, dass du mit deiner Arbeit dieser „Kunstform“ eine Bildfläche verschaffst um geteilt zu werden. Vielen Dank.

Ich will mich nochmals bedanken, dass wir die Postkarten von Valentin Müller in unserem Shop verkaufen dürfen. Mehr über Valentin Müller gibt es auf seiner Webseite oder auf Instagram.

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